Dienstag, 17. Februar 2015

Für die Wartenden

Ich mache mein großes Leid jetzt öffentlich, dass sich keiner wundert: Das Ladekabel für meinen Laptop ist kaputt, also kann ich ihn nicht laden, ALSO gab es lange keinen Eintrag mehr. Es soll aber auch kein Blog sein, in welchen täglich neue Sachen gepostet werden, da es einfach nicht jeden Tag neue Sachen gibt, über welche es zu berichten lohnt. Es tut mir trotzdem leid.

Ich blogge jetzt von meinem Telefon aus, was alles ein bisschen umständlicher macht, aber ich möchte euch mitteilen, dass ich und meine Mitbewohnerin Amelie ab morgen Abend für etwa 3 Tage in einer chinesischen Gastfamilie wohnen werden, weil Chinese New Year, dass Chinesische Neujahrsfest vor der Tür steht. Am Donnerstag geht es los, doch bereits am Tag davor gibt es ein großes Abendessen mit der ganzen Familie. Wir werden zu viert dort sein, das heißt alle Freiwilligen in Kuantan feiern zusammen mit einer chinesischen Familie DAS große Fest. Wie genau das ganze ablaufen wird weiß ich noch nicht, aber das macht das ganze irgendwie spannender. Bereits in den letzten Tagen und Wochen gab es von unseren Schülern so so so sooooo viele Geschenke, das kann sich keiner vorstellen. Massen an Plätzchen, Crackern und Orangen über Orangen. Von einem Teil habe ich sogar mit dem Telefon ein Bild gemacht, also kann ich euch das sogar zeigen:


Ein kleiner Teil der Geschenke
Wie ihr sehen könnt, werden alle Plätzchen, Cracker etc. in diesen kleinen praktischen Plastikdosen verstaut, aber jetzt mal im Ernst: Wer soll das denn alles essen? Trotz allem haben wir beide uns tierisch darüber gefreut! 

Außerdem gibt es noch zu berichten, dass ich letzten Freitag meine ersten beiden Unterrichtsstunden gehalten habe, da Amelie zum Midstaycamp in KL war, und trotz aller Nervosität und dem ewigen Kampf mit Beamer, fremden Laptop und Co, habe ich es doch gemeistert. Und es war so schön heute zu sehen, was sich die Schüler gemerkt haben und wie sie das Gelernte vom Freitag beherrschen. Ich war echt stolz auf sie und auch ein bisschen auf mich selbst. "Kontinente, Ozeane und Länder" hatte ich zum Thema der Stunde gemacht und war doch entsetzt, bzw. erschrocken, dass keiner der Schüler etwas mit Europa und Nord- und Südamerika anfangen konnte. Die Klasse bestand aus Erwachsenen, was mich mächtig zum Grübeln gebracht hat. Aber als die Frauen heute 4 oder 5 Länder Europas aufzählen konnten und dann sagten wo sie herkommen, wo Malaysia liegt und welche Länder angrenzen hat mein Herz gelacht. Das war der bis jetzt schönste Moment während der Arbeit im Projekt.  

Ich hoffe jetzt sehr, dass ich nicht all zu viele Fehler in den Text gepackt habe und wenn doch, dann war ich es selbstverständlich nicht. (die Autokorrektur ist schuld!!!)

Bis Bald! Stellt fleißig Fragen!

Anne (oder wie die Schüler sagen: "teacher Ann" -klingt voll peinlich)

Samstag, 7. Februar 2015

Chinese New Year

Alles ist bestens und dir geht es gut. Die Leute um dich herum sind alle super nett und langsam aber sicher realisiert auch der Letzte, dass uns fast 10.000 km von unseren Familien und Freunden trennen. Erst wenn du nach der ersten Woche in Malaysia an einen Ort kommst, der so anders und so schön ist, und du dort den Nachmittag mit zwei super lieben Menschen verbringst, dann weißt du was für ein verdammtes Glück du hast hier sein zu dürfen.

Genauso ging es mir heute und es war unbeschreiblich. Selbst die Affen, die versucht haben die "Deckel" der Kokosnüsse zu klauen, aus welchen wir Kokoswasser getrunken haben, haben mich dann nicht mehr gestört. (Davon abgesehen, dass wir die Deckel dann selbst rausgerückt haben, damit die Affen den Tisch verlassen.)

Wir haben unser inoffizielles AFS-Taxi genutzt und sind zum Strand gefahren. Sowieso ist ein Strand immer super. Als wir den kleinen Weg entdeckt haben, an Buden und Ständen vorbei liefen und diesen dann betreten haben wusste ich nicht ganz recht, wo wir jetzt hinkommen, doch dass die Aussicht von dort großartig sein würde, war mir klar.
Nach dem wir an unendlich vielen Affen vorbei gelaufen sind, geschätzte 724523 Fotos gemacht hatten kamen wir an einen anderen Strandabschnitt, und ich dachte "Mensch, keine Sau hier"
Wir sind am Wasser entlang gelaufen und vor unseren Füßen sind bei jedem Schritt kleine Krabben im Sand verschwunden. Es war unbeschreiblich schön und weil man das alles nicht in Worte fassen kann, hab ich noch ein paar Bilder für euch hochgeladen.

Für meine Familie, besonders für meine Cousins: Schnorzel hat Wasser gesehen. Auch davon gibt's ein Bild ;)


Der Blick, nachdem das Vieh sich im Chinaladen über der neuen Ware entleert hat.


Leo, Lennert: Schnorzel war am Strand!


Anfang des Weges















natürlich besonders bezaubernd

Dienstag, 3. Februar 2015

Das Projekt

Ihr habt ja bereits in den Bildern gesehen, wie der Klassenraum hier aussieht, und das ist auf gar keinen Fall Standard, sondern schon ziemlicher Luxus. Neben einem Beamer und separaten Lautsprechern an der Zimmerdecke, gibt es außerdem auch ein paar Computer, für welche Unterricht geplant ist. (Das heißt übersetzt: Geplant = Wir wollen das schon irgendwann mal machen, aber wann und wie weiß keiner so genau)


Das ist aber okay, weil der Englischunterricht stattfindet. Einige Menschen, welche hier leben sprechen kein Englisch oder eher schlecht, was die Kommunikation nicht ganz einfach macht, aber es funktioniert definitiv.

Mein Projekt heißt Pertubuhan Komuniti Harap Kuantan, oder eben nur Harap. Diese Organisation besteht schon seit 2012 und setzt sich für Benachteiligte in der Gesellschaft ein Das Harap Centre bietet zum Beispiel diese Englischlernprogramme an. Jeder ist hier Willkommen - Kinder, Arbeiter, Hausfrauen und Jugendliche. Und so kommt es zu ziemlich gemischten Klassen, in welchen sich 6 oder 7-Jährige den Klassenraum mit Hausfrauen und über 50-jährigen Männern teilen. Wie ich das gestern an meinem ersten Tag mitbekommen habe, funktioniert alles trotzdem sehr sehr gut.

Zum Lernen werden hier Videos mit kurzen Dialogen zu verschiedensten Themen gezeigt. Zuvor und danach werden Vokabeln gelesen und gemeinsam gesprochen und im Anschluss die Grammatik analysiert. Die Sätze sind recht simpel, werden aber natürlich von Lektion zu Lektion komplexer und schwieriger.


An meinem ersten Tag war das Beobachten meine Aufgabe, da derzeit Amelie, welche auch aus Deutschland kommt, noch den Unterricht führt. Ich habe mich allen vorgestellt und die Kinder mit nimm2 angefüttert. (klappt ja doch immer) Alle Schüler haben mich akzeptiert und mich recht herzlich begrüßt.

Oft wird mir die Frage gestellt, wie mir denn Malaysia gefällt und überhaupt Kuantan, Wie lange ich schon hier bin und ob es denn mein erster Aufenthalt hier ist. Die beste Antwort:


"Yes, I really really like it, but it's so warm here"

Danach kommt IMMER die gleiche nächste Frage:

"Do you like the spicy food?"

Beste, ehrliche Antwort:

"Oh, I love the spicy food!"


Und fertig! Die Sache ist gebongt und du hast einen guten ersten Eindruck hinterlassen!


Also bis zum nächsten mal!


Anne

Die ersten Bilder

Ich hab heute für euch ein paar erste Bilder. Das ganze ist noch nicht soooo spannend, weil nach 2 Tagen im neuen Zuhause, bin ich noch dabei alles ein bisschen kennen zulernen. Die Leute, die Gegend und der Tagesablauf ist eben noch neu. 
Blick aus dem Flugzeug nach KL


Sonnenuntergang in KL
Petrona Towers KL
Bananen vom Obstladen

frische Ananas
unser Klassenraum

unser Klassenraum
Kuantan Beach

Sonntag, 1. Februar 2015

Ankunft in Malaysia

Entschuldigt bitte; dass ich seitdem ich hier bin noch nichts gepostet habe, aber Internet gab es leider nur in der Hotellobby in Kuala Lumpur, und da wollte ich meine Abende nicht unbedingt verbringen (außerdem war es viel zu spät)

Nach der Verabschiedung von der ganzen Familie war es dann soweit und es ging durch durch die Sicherheitskontrollen in den Flieger. Der Flug war super anstrengend und im Airbus nach Dubai war es so voll, dass es auch nicht wirklich bequem war zu schlafen, aber durch die Aufregung hätte das wohl eh nicht funktioniert.
Als wir dann Ortszeit 23.30 Uhr in Dubai gelandet sind, war das ein richtig komisches Gefühl und keiner von uns hat wirklich realisiert, dass wir in Dubai sind und nicht irgendwo in der Nähe von Zuhause. Wir waren nun alle richtig müde, aber ist ja egal, nun mussten wir ja "nur noch" bis 4.10 Uhr warten, bis der nächste Flug uns dann endlich nach Malaysia bringen würde. 
Nach der langen Wartezeit sind wir dann gefühlte 23735 Rolltreppen nach unten gefahren, bis wir irgendwo ankamen und dort unten dann in einen Shuttlebus einstiegen. Der brachte alle dann etwas holprig zum Flugzeug, und mit leichter Verspätung flogen wir dann nachts über Dubai hinweg. (Ratet, wer einen Fensterplatz hatte (; )

Kuala Lumpur, 15.30, es regnet: WIR SIND IN MALAYSIA!
Ich glaube in diesem Moment wurde uns klar, dass wir jetzt wirklich weg sind. Aus dem Flieger raus, rannten wir alle gegen eine warme Wand aus tropischer Luft, obwohl wir im Flughafen waren. Als ich jedoch mit einer anderen Freiwilligen nach der Gepäckrückgabe und all dem Schnulli den Flughafen verlassen habe und wir dann wieder rein gingen, fiel uns auf wie schön kühl der doch im Vergleich zu der Außentemperatur war. Trotzdem haben wir uns alle auf viel viel wärmere Luft eingestellt. Es ist alles auszuhalten, da Busse und öffentliche Gebäude klimatisiert sind, und damit meine ich WIRKLICH GUT klimatisiert. Kurz: man friert sich fast den Allerwertesten ab.

Im Flughafen fanden wir auch Adam. Adam ist von AFS Malaysia und brachte uns alle zusammen in die Stadt, ins Crystal Crown Hotel, in welchem wir die nächsten 2 Tage blieben. Dort warteten schon andere AFS-Menschen, erzählten uns von den DO's an DON'T's in Malaysia und auf was wir alles zu achten haben. Und wenn wir nicht gerade die von mir gehassten Energizer gespielt haben oder die Leute und was erzählt haben, dann gab es Essen. VIEL Essen. Immerhin essen die Menschen in Malaysia hier sechs mal am Tag, wie auch immer das geht. 

Als die Zeit im Arrival-Camp vorbei war wurde es dann ernst und wir wurden nach den Regionen, in welche wir kommen aufgeteilt. Das war ca 13.30 Uhr. 14.00 kam dann die Frau zu uns, die für Kuantan zuständig ist und teilte uns mit, dass sie nun ein Taxi (Teksi) bestellt und dass 14.45 Uhr losfahren, damit wir in der Stadt nicht so lang in der Wärme auf den Bus warten müssen. Ok, da saßen wir eben noch mal fast eine Stunde in der Lobby. Als dann irgendwann das Taxi kam, setzte ich mich mit den anderen beiden Freiwilligen UND der Frau auf die Rückbank des Taxis, Gepäckstücke im Nacken, weil das Taxi für alle einfach viel zu klein war. Nach fast 1h durch KL sind wir an der Bushaltestelle angekommen. Von dort aus fahren alle Busse in Richtung Ostküste. Dort warteten wir trotzdem nochmal eine Stunde und als der Bus dann da war und wir uns setzen konnten warteten wir eben nochmal bis er endlich losfuhr. Es war mittlerweile fast 17 Uhr und wir mussten von der Westküste Malaysias an die Ostküste fahren. Gegen 20.00 waren wir dann vor Kuantan an einem Terminal, an dem die Busse alle in Richtung KL fahren.

Dort holte uns dann eine Frau ab, welche in beiden Projekten tätig ist, das heißt im HARAP (mein Projekt) und im örtlichen Waisenhaus, in welchem die anderen beiden arbeiten und wohnen. Doch bevor wir zu den Projekten gebracht wurden, waren wir mit ein paar Leuten vom Komitee und den Projekten essen. Es war ein christliches China-Restaurant und unserer muslimischen Freundin wurde auch gleich geraten, auf keinen Fall zu erwähnen, welcher Religion sie angehört. Ein anderer Mann am Tisch sagte ihr dann, dass er Muslime hasst und fragte uns drei im nächsten Zug, ob wir Nazis sind und Hitler angehören, weil wir ja Deutsch sind. Ja, klar..deutsch=Nazi. Dass wir noch vorm Einzug in die Projekte mit derartigen Sachen konfrontiert werden, habe ich bei besten Willen nicht gedacht. Es verlief aber alles friedlich und am Ende des Abends waren wir froh gegen 21.30 in den Projekten angekommen zu sein. Ich war am selben Abend noch mit meiner Mitbewohnerin und einem Freund von ihr am Strand. Da wir aber Mitternacht wieder zuhause sein sollen noch bevor sich die Kutsche in einen Kürbis zurückverwandelt, hatten wir nur eine Stunde. Aber diese eine Stunde war nach diesem langen Tag echt nötig. 

Es ist jetzt 19.30 und wir suchen uns mal in der Stadt was zu essen. Ich lade nachher noch Bilder hoch, also schaut dann ruhig am Abend nochmal nach.

Bis Später! 

Anne