Mittwoch, 4. November 2015

Und dann war da eine Krise

Hallo ihr Lieben in Deutschland und wo auch immer Ihr seid!

Dass ich hier ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr regelmäßig posten werde war wohl den meisten von euch klar. Nicht etwa weil ich keine Zeit habe, sondern weil es mir schwer fällt mal was vom Anfang bis zum Ende durchzuziehen. Genauso kennt ihr mich, sorry!

Die letzten Wochen waren nicht sonderlich leicht und ich hatte so kurz vorm Schluss viel und oft Heimweh. Man gewöhnt sich an all die Sachen, Leute und so weiter, aber trotzdem ist das Zuhause nicht hier. Einige Freiwillige und Austauschschüler vor mir werden oder würden jetzt den Kopf schütteln. Ich bin dankbar für die ganze Zeit hier und ich habe super Menschen, Orte neue Sitten kennengelernt und momentan fühlt es sich nach einer riesigen Erfahrung an mit vielen guten und auch weniger guten Erlebnissen, aber nicht nach einem Zuhause. 
Ich will auch niemandem was vormachen, das wäre falsch. 

Im Oktober waren wir für 10 Tage in Kuala Lumpur für ein internationales Meeting von AFS auf dem wir viele Leute aus zig Ländern kennengelernt haben und der Gedanke, dass vor allem die Mitarbeiter aus Deutschland in ein paar Tagen im Flieger zurück sitzen hat mich verwirrt und in dem Moment habe ich mir nichts mehr gewünscht, als meine Familie und Freunde um mich zu haben. Das klingt furchtbar kitschig und abgedroschen, aber genauso war es. 
Danach war die Motivation komplett im Eimer und ich habe angefangen die Tage zu zählen. 
Wie viele Arbeitstage habe ich noch? Wie viele Wochenenden? Wie viele Tage insgesamt und wie viele Tage bin ich noch in Kuantan?

Ohja, das klingt absurd und nicht hilfreich, aber als ich sah was wirklich noch von diesem Jahr übrig bleibt, wurde mir klar, dass es quasi nichts ist und ich fing an zu planen. 
Was willst du noch machen? Wann willst du das machen? Wie kommst du da und dort hin? Wie finanziere ich das, das sind zu viele Sachen!? Reichen meine Urlaubstage? 

Ja. Das ist nun schon ein paar Wochen her. Der Stand jetzt (04.11.2015, 17.45Uhr):
51 Tage, 16 Stunden in Malaysia, 14Tage in Kuantan und noch 10 Arbeitstage.
Der Rest sind AFS- Camps, ein indisches Fest in einer neuen Gastfamilie und mein Abschlussurlaub in Indonesien.

Die 10 Tage klingen mega krass. Das zeigt glaube am aller meisten wie schnell der Rest noch an mir vorbeifliegen wird. Es fühlt sich an, als würde man in einem Traum leben und ich weiß noch nicht wie es sich anfühlen wird, wenn ich da rausgezogen werde.

Und das ist das nächste. Der Fakt, dass ich in weniger als 2 Monaten wieder in Deutschland bin und tierisch Angst davor habe wie es sich anfühlen wird. Selbstverständlich freue ich mich unglaublich darauf alle wiederzusehen, aber ich weiß auch nicht wie es sein wird. Inwiefern habe ich mich verändert? Inwiefern passt das jetzt noch zu den Leuten, mit denen ich mich so gut verstanden habe bevor ich nach Malaysia gegangen bin? Und wie ist das Leben in Deutschland, nachdem man den Vergleich zum Leben in einem anderen Land, auf einem anderen Kontinent ziehen kann?

In den letzten 3 Wochen mussten wir einen Artikel für ein Freiwilligenjahrbuch schreiben. Das war die Chance mal aufzuschreiben was eigentlich in den letzten 10 Monaten passiert ist. Aus diesem Grund werde ich auch meinen Abschlussurlaub nicht in Malaysia verbringen. Anderer Ort, andere Leute.
-Zeit über die Zeit in Malaysia nachzudenken bevor es wieder nach hause geht.


Am 30.November heißt es also fast 3 Wochen die Strände Indonesiens genießen. Nichts tun, in der Sonne liegen und gebräunt am 2. Weihnachtsfeiertag zurückfliegen.

Ich hoffe, dass ich in einer Woche über Deepavali, das indische Fest berichten kann!

Bis dahin lasst es euch allen gut gehen! 

Anne 

1 Kommentar:

  1. Auf das die Aschewolke über Lombok, bis zu deinem Urlaub verschwunden ist!

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